ETF Emittenten – Der schmale Grat zwischen Vertrauen und Zweifel

Ratings, CDS und Regulierungsbehörden – Anlegerschutz wirklich nützlich?

Bei ETF Emittenten handelt es sich zumeist um Tochterunternehmen oder Produkte von Großbanken, die sich auf das Management von ETFs spezialisiert haben. Dazu zählen jedoch nicht nur der Kauf und Verkauf von ETFs. Welchen Aufgaben sie genau nachgehen, erfahren Sie in folgendem Ratgeber.

Die wichtigsten Fakten zum Thema „ETF Emittent“ im Überblick:

  • Ein Emittent stellt dem Kapitalmarkt Anlagegüter zur Verfügung.
  • Ein ETF Emittent stellt EFs zusammen.
  • Die ETFs müssen durch die Regulierungsbehörde genehmigt und überwacht werden
  • Die ETFs zählen zum Sondervermögen und sind dadurch gesichert.
  • Die Anleger nutzen die Ratings und CDS um die Emittenten zu überprüfen.
  • ETF Emittenten müssen eine Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde gewährleisten.
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Was ist ein Emittent?

Ein Emittent ist derjenige, der die Aktien oder Anleihen herausgibt. Also das Unternehmen oder die Institution, die eine Wertsteigerung erreichen muss um entsprechend hohe Dividenden ausschütten zu können. Somit gehört zu jeder ausgegebenen Aktie ein Emittent. Doch wie soll dies mit ETFs vereinbar sein, welche auf Indizes basieren? Nun müssen die ETFs von irgendjemandem zusammengesetzt werden, beziehungsweise irgendjemand muss die objektiven Kriterien beschließen anhand dessen ein ETF zusammengesetzt wird.

Diejenigen, die sich immer neue ETFs ausdenken, werden Emittenten genannt. Hierbei handelt es sich um sogenannte Asset Manager. Assets sind sämtliche Formen von Anlagegütern. Dazu zählen Aktien, Rohstoffe, Immobilien, Edelmetalle, Indizes und alle anderen Anlagegüter die noch nicht erfunden wurden. Während es sich bei Rohstoffen, Immobilien und Edelmetallen zunächst einmal um greifbare und physisch existente Anlageformen handelt, wird es bei Aktien schon ein wenig schwieriger. Hier handelt es sich um Unternehmensanteile, die durch Anteilsscheine greifbar gemacht werden. Abstrakter wird es bei Indizes. Hier handelt es sich um Kennzahlen, die einen Markt, eine Branche oder ein Segment anhand unterschiedlicher Kriterien wiederspiegeln sollen.

Bei ETFs handelt es sich um Indexfonds, welche aus den Indizes abgeleitet werden. Dies mag sich zunächst nach Abstraktion in ihrer höchsten Form anhören, ist aber eigentlich ganz leicht: Beim EFT-Handel wird vom Kursverlauf des Index profitiert. Woraus sich der ETF Indexfond zusammensetzt bestimmt der ETF-Emittent. Die ETFs können rund um die Uhr an der Börse gekauft und verkauft werden. Eine aktive Verwaltung durch einen Fondsmanager ist nicht nötig. Zudem muss der Emittent für eine Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro je Kunde sorgen, da es sich bei ETFs um Sondervermögen handelt.

Emittenten im ETF-Handel sind diejenigen, die die neue ETFs kreieren, diese zum Verkauf anbieten und bei der Zusammensetzung die Einhaltung der Kriterien überwachen. Zudem sorgen die EFT-Emittenten für die notwendige Einlagensicherung des Investor-Vermögens.

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Welche Bewertungskriterien nutzt der Investor?

Nun gibt es inzwischen auch in Deutschland eine beträchtliche Anzahl an Emittenten. Dies ist in Anbetracht dessen, dass der Markt bereits seit dem Jahr 2000 Zeit hatte sich zu entwickeln nicht verwunderlich. Aufgrund der steigenden Beliebtheit ist der Anreiz natürlich groß sich als Asset Manager auch im Bereich des ETF-Handels zu versuchen. Da das Angebot der ETFs allein nicht ausreicht um konkurrenzfähig zu sein, bieten die meisten Emittenten auch noch eigene ETFs an. Doch wie erkennt man welcher ETF Emittent geeignet ist und welcher nicht?

Zunächst sollte einem bewusst sein, dass nicht jeder Emittent seine ETFs an allen Börsenplätzen handelt. Dies mag für den ein oder anderen vielleicht auch schon ein Ausschlusskriterium oder zumindest ein nicht zu vernachlässigender Aspekt sein. Des Weiteren sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Emittent seiner gesetzlich verpflichteten Einlagensicherung nachkommt. Ist der Emittent über eine der europäischen Regulierungsbehörden lizensiert, ist eine Einlagensicherung unumgänglich.

ETF Emittenten
Die Emittenten werden von den Anlegern auf den Prüfstand gestellt

 

Ein weiteres und einfacheres Bewertungskriterium sind die Kosten für den ETF-Handel. Hier muss man unterscheiden, ob ein ETF-Handel betrieben werden soll, bei dem der Anleger selber nach den besten ETFs Ausschau hält oder ob ein ETF-Sparplan erstellt werden soll. Die Gesamtkostenquote für ETFs liegt durchschnittlich bei 0,35 Prozent, welches als Anhaltspunkt dienen sollte. Bei ETF-Sparplänen muss die angegebene Einheit beachtet werden, da einige Emittenten in Euro, andere in Prozent die Kosten angeben. Nach wie vor herrscht eine große Skepsis gegenüber den Asset Managern. Die Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008 hat tiefe Spuren hinterlassen. Daher ist ein regelrechter Trend von Seiten der Investoren und Anleger entstanden die Ratings großer Agenturen und die sogenannten CDS zu verfolgen. CDS ist die Abkürzung für Credit Defaults Swaps und kann als Prämienhöhe für Kreditausfallversicherungen bezeichnet werden. Emittenten, die von den Versicherern als risikoreich eingestuft werden, müssen höhere Prämien leisten. Daher sehen Anleger in hohen CDS einen Indikator für einen gefährdeten Emittenten an. Fraglich, ob es sich hierbei nicht um eine Milchmädchenrechnung handelt, da die Versicherer ihre Bewertungskriterien nicht offen legen.

Der ETF Emittent muss sich inzwischen einem aufwändigen Bewertungsprozedere unterziehen, da das Vertrauen der Anleger nachhaltig geschwächt wurde. So werden neben der Einlagensicherung und den Gesamtkosten auch die Ratings von großen Agenturen oder die Credit Default Swaps genau unter die Lupe genommen. Der Anleger geht äußerst kritisch mit den Emittenten um und recherchiert genau, bevor er ihnen sein Geld überlässt.

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Welchen Vorteil haben ETFs gegenüber Zertifikaten?

Der eindeutige und klare Vorteil von ETFs gegenüber Zertifikaten besteht darin, dass die ETFs zum Sondervermögen gezählt werden und UCITS-konform sind. Aufgrund dessen müssen die Emittenten eine Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunde gewährleisten. Das ist bei Zertifikaten nicht der Fall. Geht der Emittent nach dem Vorbild der Lehman Brothers Pleite, erleidet der Anleger einen Totalverlust.

UCITS ist die Abkürzung für Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities. Ins Deutsche übersetzt, handelt es sich um den Organismus für gemeinsame Anlagen für Wertpapiere. Hierbei handelt es sich um eine europaweite Richtlinie, die am 20.12.1985 das erste Mal verabschiedet wurde und seither diverse Änderungen und Anpassungen erfuhr. Spricht man nun von der UCITS-Konformität der ETFs, so meint dies, dass die ETFs durch eine der europäischen Regulierungsbehörden zugelassen sind und überwacht werden.

Emittenten können also nicht einfach einen ETF zusammenstellen und ihn seinen Anlegern anbieten, sondern müssen ihn erst durch die zuständige Behörde prüfen lassen. Dies soll den Anlegern auch eine gewisse Sicherheit geben und vor waghalsigen Investments schützen. Zertifikate sind auch im Fall von Indexzertifikaten Schuldverschreibungen und werden im Insolvenzfall nicht angerechnet. Insgesamt kommt ein Zertifikat in der Gesamtsumme zwar günstiger als ein ETF, doch bringen sie auch ein höheres Risiko mit sich.

 Auflistung der Vorteile von ETFs gegenüber Zertifikaten
Die ETF bieten gegenüber Zertifikaten einige Vorteile

ETFs werden zum Sondervermögen gezählt, weshalb sie im Insolvenzfall abgesichert sind. Zudem müssen ETFs durch die zuständige Regulierungsbehörde genehmigt und überwacht werden. Dadurch besteht bei ETFs auch noch eine erhöhte Risikoüberwachung.

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Fazit: Der Emittent ist ein Qualitätskriterium

Ein ETF Emittent stellt die ETFs zum Kauf oder Verkauf zur Verfügung und stellt selber ETFs zusammen. Diese ETFs müssen allerdings von einer zuständigen Regulierungsbehörde geprüft und überwacht werden, damit sie UCITS-konform sind. Emittenten von ETFs sind zur Einlagensicherung verpflichtet. Trotzdem herrscht von Seiten der Anleger ein großes Misstrauen. Sie prüfen die Emittenten mit Hilfe von Rankings und dem CDS auf die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz. Daher werden auf der Suche nach neuen EFTs auch immer die Emittenten mit unter die Lupe genommen und überwacht.

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