Das richtige Risikomanagement für ETF Trader im Detail – Stop Loss und alles was sie zur Absicherung benötigen!

Warum Risikomanagemant beim ETF Trading von größter Bedeutung ist

Der Börsenhandel geht bereits „von Haus aus“ mit einem hohen Risiko einher, da eine einzige falsche Entscheidung bedeuten kann, dass der Trader nicht nur seinen Einsatz, sondern sogar sein komplettes Kapital verlieren kann. Trotzdem gehören Verluste auch für Profis dazu – allerdings verfolgen diese ein ausgeklügeltes Risikomanagement, um Verluste zu minimieren und um den Handel im Allgemeinen sicherer zu gestalten. Neben dem richtigen Einsatz von Limit-Orders gehören auch verschiedene Absicherungsstrategien zum Risikomanagement der ETF-Trader. Welche das sind und wie auch Sie Ihren Handel sicherer gestalten können, verraten wir Ihnen hier in unserem Ratgeber.

  • Nutzen Sie zum Begrenzen Ihrer Verluste Limit Orders
  • Dazu gehören beispielsweise der Stop Loss und der Trailing Stop
  • Allerdings bringen auch Limit Orders einige Risiken mit sich
  • Aus diesem Grund verfolgen erfahrene Trader zusätzliche Absicherungsstrategien
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1. Risikomanagement-Basics: Stop Loss und Trailing Stop

Da sich der Wertpapierhandel seit jeher durch hohe Risiken auszeichnet, wurden im Laufe der Zeit Limit Orders entwickelt, die das Risiko beim Handel verringern bzw. den maximalen Verlust absichern sollen. Zu diesen Limit Orders gehören dabei in erster Linie der Stop Loss und der dynamischere Trailing Stop.

Möchte man mit dem Wertpapierhandel Erfolge verzeichnen, muss man eine klar definierte Anlagestrategie mitbringen, die nicht nur die Auswahl der bevorzugten Anlageprodukte, sondern auch genaue Renditeerwartungen und den Umgang mit Kursverlusten umfassen sollte – eine gute Risikomanagementstrategie ist also gefragt. Diese setzt genau voraus, dass der Anleger seinen Ausstiegspunkt kennt – und um diesen auch tatsächlich wahr zu nehmen, sollte der Trader die Stop-Loss-Order nutzen. Mithilfe dieser Limit Order kann der Anleger einen Kurs unterhalb des aktuellen Kurses festlegen, bei dessen Erreichen der Verkaufsauftrag aktiviert und das Wertpapier zum nächsten Kurs verkauft wird. Beim ETF-Handel stellen die Market Maker dabei kontinuierlich Kauf- und Verkaufskurse, die eine exakte Ausführung sicherstellen.

Alternativ zur eigentlichen Stop-Loss-Order können Trader sich bei einigen Direktbanken auch verschiedene Weiterentwicklungen der Stop-Loss-Order zunutze machen, zu denen beispielsweise die Trailing-Stop-Loss-Order gehört. Bei dieser Sonderform des Stop Loss ist der Verkaufspunkt nicht an einen bestimmten Kurs gebunden, sondern er wird stattdessen bei steigenden Kursen automatisch nach oben angepasst. Bei der Erteilung dieser Limit Order gibt der Trader demnach den Abstand zwischen dem aktuellen Kurs und dem Stop-Wert in Form eines prozentualen oder eines fixen Wertes an. Steigt der Kurs nach der Erteilung dieser Limit Order weiter an, wird auch das Stop-Limit analog weiter erhöht. Dabei profitiert der Trader von einer vollständigen Teilnahme an Aufwärtsbewegungen und gleichzeitig von einer optimalen Absicherung seiner Kursgewinne. Bei Abwärtsbewegungen greift indes der flexible Trailing Stop, der sich zuvor den Kursbewegungen angepasst hat.

Ein besonders wichtiger und nicht zu vernachlässigender Teil des Risikomanagements machen Limit Orders aus. Die Stop-Loss-Order stellt dabei beispielsweise sicher, dass der Trader seine Positionen beim Erreichen eines bestimmten Kurses automatisch verkauft. Der Trailing Stop geht zudem sogar noch einen Schritt weiter, indem er dem Kurs bei Aufwärtsbewegungen folgt und somit nicht nur eine Absicherung der Verluste, sondern auch einen Profit durch steigende Kursen ermöglicht.

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2. Die Risiken des Risikomanagements unter der Lupe

Es klingt zunächst vielleicht bizarr, doch auch das Risikomanagement ist mit Risiken verbunden. So müssen sich Trader beim Erteilen einer Limit Order nicht nur mit den Risiken von Stop-Loss-Aufträgen auseinandersetzen, sondern sie müssen darüber hinaus auch das Over-Night-Risiko beachten, dass beim langfristigen Trading ebenfalls eine große Rolle spielt.

Pro und Contra:

  • Hohe Renditechancen und Gewinne bei steigenden Aktien sind möglich.
  • Langfristig sind höhere Renditen als bei anderen Anlageformen zu bekommen.
  • Jährliche Dividendenzahlungen sind ein Vorteil für Anleger.
  • Es gibt eine große Auswahl an den internationalen Märkten.

  • Verluste können bei fallenden Aktien hoch sein.
  • Es gibt keine feste Rendite wie bei Anleihen.
  • Man muss eine Abgeltungssteuer zahlen.

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In der Regel übernehmen die Börsen die Überwachung der Limit-Aufträge und stellen damit sicher, dass dabei im Grunde nichts schief gehen kann – trotzdem sollten Trader beim Erteilen seiner Limit Orders einige Faktoren beachten. Wird der Stop-Kurs nämlich beispielsweise zu nah am aktuellen Kurs festgelegt, ist es keine Seltenheit, dass der Stop Loss schon viel zu früh greift. Aus diesem Grund sollten Trader im Vorfeld festlegen, auf welchem Niveau sie ihre Stop-Loss-Order platzieren möchten. Die Volatilität bzw. die Schwankungsintensität eines Wertpapiers ist hierfür ein guter Anhaltspunkt: Indizes aus Schwellenländern bringen für gewöhnlich eine weitaus höhere Volatilität als Indizes aus Industrieländern mit. Dementsprechend muss ein Stop Loss beim Handel von Emerging-Market-ETFs tiefer gesetzt werden als ein Stop Loss beim Handel des MSCI Europe.

Ein weiterer Risikofaktor ist das Over-Night-Risiko, das Trader, die ihre Positionen über mehrere Tage hinweg halten möchten, unbedingt beachten sollten. Für deutsche Anleger schließt der elektronische Börsenhandel nämlich bereits um 17:30 und auch die Parkettbörsen schließen daraufhin nach zwei Stunden. Am nächsten Morgen beginnt der Handel daraufhin um 9 Uhr. Eröffnet der Kurs daraufhin allerdings an einem tieferen Punkt als an dem, zu dem er am vorherigen Abend geschlossen hat, entsteht ein sogenannter Gap. Das Gap-Risiko bzw. das Over-Night-Risiko steht damit im Zusammenhang mit nächtlichen Kursstürzen, die auch durch einen Stop Loss nicht aufgefangen werden können. Die Limit Order wird daraufhin nämlich erst zur Börseneröffnung des nächsten Tages aktiviert, was für den Trader einen überdurchschnittlich hohen Verlust bedeuten kann.

Auch Limit Orders, die eigentlich dem Risikomanagement dienen sollen, können mit zusätzlichen Risiken einhergehen. So kann die Stop-Loss-Order beispielsweise zu früh greifen, was gerade bei ETFs mit hoher Volatilität häufig passiert. Das größere Risiko entsteht jedoch durch Gaps, die über Nacht für Kursabfälle sorgen können, die auch vom Stop Loss nicht aufgefangen werden. Der Stop Loss greift daraufhin erst am darauffolgenden Morgen zum entsprechenden Kurs.

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3. Wie sichern Sie Ihre Short-Strategie am besten ab?

Die Short-Strategie erfreut sich auch im ETF-Handel großer Beliebtheit – allerdings darf auch hierbei das richtige Risikomanagement nicht unbeachtet bleiben, wenn man seine Short-Strategien richtig absichern möchte. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte der Trader sowohl die Verlustbegrenzung durch den Stop Loss als auch sein Moneymanagement bis zur Perfektion unter Kontrolle haben.

Nicht ohne Grund definieren Profis bereits beim Kauf  eines Wertpapieres im Rahmen ihrer Exit-Strategie ihren Ausstieg, indem sie festlegen, wann sie das Produkt mit Gewinn verkaufen möchten, wie ihr finanzielles Ziel aussieht und welchen Verlust sie maximal akzeptieren möchten. Anfänger, die einen ETF kaufen und daraufhin abwarten, wie er sich entwickelt, machen deshalb einen riskanten Fehler.

Legen Sie bei der Umsetzung einer Short-Strategie im Vorfeld fest, wie hoch der maximale Verlust ausfallen darf und wie hoch der Gewinn zum Ausgleich dementsprechend sein muss!

Im Rahmen der Ausstiegsstrategie legen erfahrene Trader fest, wann sie ihren ETF verkaufen möchten. Dabei berechnen sie genau, wie hoch ihr Gewinn für einen vollständigen Ausgleich bei einem Verlust von 5 Prozent, 10 Prozent oder 30 Prozent ausfallen müsste. Je größer der Verlust, desto größer müssen dabei auch die Gewinne für einen Ausgleich sein – deshalb sollten Verluste möglichst niedrig gehalten werden. Um dies zu schaffen, sollte der Trader eine genaue Verlustgrenze definieren. Diese liegt für die meisten Trader bei maximal 10 Prozent und wird automatisch durch den Stop Loss festgelegt. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass das System das Papier stets zum besten Preis verkauft – bei einem drastischen Kursverlust um 20 Prozent kann der Stop Loss demnach auch erst dann greifen. Mit einigen Stop-Orders kann man darüber hinaus zwar einen Mindestpreis festlegen, zu dem das Wertpapier verkauft werden soll – wurde die Untergrenze jedoch bereits durchbrochen, kann es auch sein, dass das Wertpapier überhaupt nicht verkauft wird.

Auch eine Short-Strategie möchte optimal abgesichert werden. Hierfür nutzen Profis sowohl ihren Stop-Loss als auch ein ausgeklügeltes Moneymanagement, im Rahmen dessen sie auch ihre Ausstiegsstrategie festlegen. Hierbei wird genau definiert, wie hoch der maximale Verlust ausfallen darf, den der Trader erleiden kann. Dabei muss beachtet werden, dass der Gewinn zum Ausgleich eines solchen Verlustes um ein Vielfaches höher ausfallen muss – darüber hinaus ist zudem auf die Limit Orders auch beim Handel von Aktien– und Anleihen-ETFs  nicht immer Verlass.

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4. Fazit: Das Risikomanagement ist von großer Bedeutung

Beim ETF-Handel darf das richtige Risikomanagement keinesfalls unbeachtet bleiben. Limit Orders, zu denen beispielsweise der Stop Loss oder der Trailing Stop gehören, vereinfachen die Definition des maximalen Verlustes – allerdings sind auch diese Funktionen nicht unfehlbar, weshalb Trader auch im Umgang mit ihrer Limit Order Vorsicht walten lassen sollten. Gerade Gaps oder zu knapp bemessene Niveaus können dafür sorgen, dass der Stop Loss zu spät oder auch zu früh greift und damit zu hohe Verluste oder entgangene Gewinne verursacht. Trotzdem darf gerade im Umgang mit der Short-Strategie auch das Risikomanagement nicht unbeachtet bleiben.

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