Ein Banken ETF kann eine sinnvolle Anlage sein, denn viele Banken in der EU sind gut durch die Pandemie gekommen. Auf der anderen Seite sind aber die Herausforderungen für die Zukunft weiter groß. Die zukünftigen Aufgaben reichen von Digitalisierung über die Folgen der Pandemie bis hin zu größer werdenden Konkurrenz durch Fintechs.
Mit einem Sektor-ETFs können Anleger aber mit nur einer Anlage gleich in einen ganzen Sektor investieren. Wer in mehrere Sektor-ETFs investiert, kann bestimmte Anlagestrategien verfolgen und auf die aktuelle wirtschaftliche Situation reagieren.
Mittlerweile gibt es einige Banken ETFs. Diese beziehen sich insbesondere auf US-Banken oder Banken aus der EU. Einige ETFs umfassen aber auch Finanzdienstleister.
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Bank ETFs gehören zu den Sektor-ETFs mit denen Anlegergezielt in einen speziellen Teil der Wirtschaft investieren können. Sektoren werden durch Standards wie den Global Classification Standard, den auch beispielsweise MSCI oder S&P verwenden, in Sektoren der Volkswirtschaft eingeteilt. Darin sind elf Sektoren und 68 Industrien enthalten.
Die Indexanbieter analysieren dann, zu welchem Sektor Unternehmen passen und sortieren deren Aktien so in passende ETFs ein. Oft fällt die Entscheidung danach
- in welchem Bereich ein Unternehmen aktiv ist
- wie die Positionierung am Markt ist und
- wie das Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Um in den Finanzsektor zu investieren, ist daher ein Banken ETF eine Möglichkeit. Unternehmen aus der Finanzbranche werden beispielsweise im MSCI World Financials Index abgebildet. Hierunter fallen aber auch beispielsweise Finanzdienstleister. (Siehe auch den Beitrag zu Postbank ETF Sparplan).
Unterschied zwischen Sektor-ETFs und Themen-ETFs
Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen Branchen- und Themen-ETFs. Letztere beziehen sich auf ein spezielles Thema, Branchen-ETFs auf eine standardisierte Gruppe in der Industrie.
Branchen-ETFs tragen auf jeden Fall zur Diversifikation des Depots bei. Gerät eine Branche in Schwierigkeiten, können dies Erfolge einer anderen Branche auffangen. Auch konjunkturelle Schwierigkeiten und Ungleichgewichte können so unter Umständen aufgefangen werden.
Anleger können mit einem Investment in eine ganze Branche investieren und deren Potenziale nutzen. Jede Aktie einzeln zu handeln wäre dagegen sehr aufwendig und mit höheren Risiken verbunden. Entwickelt sich eine Aktie im ETF schwächer, kann dies eine andere oft wieder auffangen.
Mit Branchen-ETFs können zudem bestimmte Anlagestrategien umgesetzt werden. Beispielsweise können Anleger eine Branche auswählen, von der sie glauben, dass diese langfristig die besten Chancen hat.
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Wie andere ETFs auch basieren auch Branchen-ETFs auf einen Index. Branchenindizes basieren oftmals zudem auf der Industry Classification Benchmark (ICB) oder der Global Industry Classification Schema (GICS).
Nach diesen Klassifikationen werden die entsprechenden Indizes aufgebaut. Die Indizes von STOXX basieren auf der ICB-Methode, während MSCI die GICS-Standards nutzt.
Die Industry Classification Benchmark teilt die Wirtschaft in
- elf Industrien
- 20 Supersektoren
- 45 Sektoren und
- 173 Teilsektoren.
Auch der Global Industry Classification Schema (GICS) teilt die Wirtschaft zunächst in elf Industrien ein. Danach kommt aber eine Einteilung in
- 24 Industriegruppen
- 69 Industrien und
- 158 Teilindustrien.
Branchen-ETF genau prüfen
Branchen-ETFs können sich nicht nur auf den Sektor, sondern auch auf eine bestimmte Region konzentrieren. Allerdings sollten Anleger auch bei Branchen-ETFs einige Aspekte prüfen. Dazu gehörten
- die Gebühren
- das Fondsvolumen und
- wie lange der ETF bereits am Markt ist.
Branchen-ETFs können etwas teurer sein als andere ETFs. Zudem sollten sich Anleger vor der Auswahl eines Banken ETFs gut über die Branche informieren.
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In die Branche Finanzdienstleistungen fallen auch Banken. Anleger sollten sich erst einmal einen Überblick über die infrage kommenden ETFs verschaffen.
Einige konzentrieren sich komplett auf europäische oder amerikanische Banken, andere beziehen auch andere Finanzdienstleister mit ein. Viele Banken ETFs legen ihren Schwerpunkt insbesondere auf große Banken.
Die ETFs der Branche beziehen sich in der Regel auf eine der oben genannten Klassifikationen. Zudem gibt es Unterschiede der
- beim Fondsvolumen
- den Kosten und
- der Zusammensetzung.
In mehreren Banken ETFs sind jedoch die größten Banken der Welt vertreten. Zudem stammen die bekanntesten dieser ETFs von renommierten ETF-Anbietern und basieren auf einem bekannten Index, beispielsweise von MSCI.
Broker haben einigen ETFs aus dieser Branche im Angebot, teilweise auch als Sparplan. Einige konzentrieren sich nur auf Banken, andere beziehen auch andere Unternehmen aus der Finanzbranche mit ein.
Daher sollten Anleger prüfen, ob ihr Broker einen passenden Banken ETF im Angebot hat. Dies ist nicht bei allen Brokern der Fall, doch die Auswahl interessanter ETF auf Bankaktien ist durchaus groß.
Einer der bekanntesten Banken ETFs ist wohl der iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF, der sich insbesondere auf den europäischen Bankensektor bezieht.
Der Fonds verwaltet ein Vermögen von rund 1,8 Milliarden Euro und arbeitet mit einer physischen Replikationsmethode. Der ETF ist schon seit 2001 handelbar. Das Kürzel UCITS im Titel zeigt bereits, dass der ETF den europäischen Standards entspricht.
Im iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF, der in Deutschland aufgelegt wurde, sind 38 Werte enthalten, darunter
- HSBC
- BNP Paribas
- die ING Bank oder
- Barclays.
Damit können Anleger mit nur einem Investment in die größten Banken Europas investieren. Dividendenerträge werden in der Regel einmal im Jahr ausgeschüttet.
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Ishares bietet zudem einen ETF an, der auf einem Index basiert, der den amerikanischen Bankensektor abbildet. Der iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD mit einer Fondsgröße von 880 Millionen Euro basiert auf einem S&P-Index.
Diese ETF nutzt eine physische Replikationsmethode und eignet sich für eine langfristige Anlagestrategie. Der Fonds wurde 2018 in Dollar aufgelegt. Dividenden werden beim iShares S&P U.S. Banks UCITS ETF USD reinvestiert und die Kostenquote TER beträgt 0,35 Prozent p.a.
Insgesamt sind die Aktien von 48 Unternehmen im ETF enthalten, darunter große US-Banken wie
- Wells Fargo
- die Bank of America
- die Citigroup oder
- JP Morgan Chase.
Bei einigen Brokern ist dieser ETF auch als Teil eines Sparplans handelbar.
Banken ETF von Lyxor als Alternative
Eine Alternative ist der Lyxor STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF, der sich ebenfalls auf Banken in Europa bezieht. Diese verfügt mit einer Fondsgröße von 1.967 Millionen Euro über eine ähnlich großes Volumen, ist aber ein synthetischer ETF.
Aufgelegt wurde der Fonds 2006. Die Gesamtkostenquote liegt mit 0,30 Prozent p.a. etwas unter den Kosten für den iShares STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF. Zudem werden Dividenden reinvestiert.
Zudem arbeitet der Lyxor STOXX Europe 600 Banks UCITS ETF als Swap-EFT mit Tauschgeschäften.
Anleger können damit zwischen zwei bekannten Banken ETFs wählen, die sich insbesondere in der Replikationsmethode unterscheiden. Daher sollten Anleger prüfen, welcher der beiden ETFs zu ihrer Anlagestrategie und ihren Anlagezielen passt.
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Einige andere ETFs wie der iShares S&P 500 Financials Sector UCITS ETF beziehen neben Banken auch andere Finanzunternehmen mit ein. Diesen ETF mit einer Gesamtkostenquote von 0,15 Prozent p.a. gibt es seit 2015.
Zu den 67 Positionen im ETF gehören neben klassischen Banken auch
- Berkshire Hathaway
- Blackrock oder
- S&P Global Inc.
Über 95 Prozent der Unternehmen im ETF stammen aus den USA und das Fondsvolumen ist mit 1.859 Millionen Dollar ebenfalls sehr hoch.
Große und mittelgroße amerikanische Finanzdienstleister können Anleger über den Xtrackers MSCI USA Financials UCITS ETF handeln. Der Fonds mit einer Fondsgröße von 899 Millionen Dollar wurde 2017 aufgelegt. Im Xtrackers MSCI USA Financials UCITS ETF sind 85 Unternehmen vertreten, darunter ebenfalls viele große US-Banken.
Einen Fokus auf Banken und Finanzdienstleister aus den USA hat auch der SPDR S&P US Financials Select Sector UCITS ETF. Den Fonds mit einer vollständigen Replikation gibt es seit 2015 und zu den 67 Positionen im Index gehören sowohl Banken wie Wells Fargo wie auch Finanzdienstleister wie BlackRock.
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- Zwei bekannte Indizes auf europäischen Bankensektor
- mit Branchen-ETF mit nur einer Anlage in eine ganze Branche investieren
- Indizes für den Bankensektor
- Klassifikation nach standardisierten Industrien
Was sollte Anleger über den Bankensektor wissen?
Banken stehen derzeit vor einigen Herausforderungen:
- wirtschaftliche Risiken nach der Pandemie
- Digitalisierung und
- Konkurrenz durch große Technikunternehmen und Fintechs
sind nur einige Aspekte.
Die Branche ist im Zuge der Digitalisierung auf jeden Fall ebenfalls im Umbruch und steht vor großen Herausforderungen. FinTechs und junge Start-ups machen klassischen Banken immer mehr Konkurrenz.
Diese haben damit zu kämpfen, dass immer weniger Menschen ihre Bankgeschäfte in einer Filiale vor Ort erledigen. Daher mussten viele Banken bereits Filialen schließen und auch Bankautomaten abbauen.
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Nicht nur das Online-Banking am PC wird immer wichtiger, gerade junge Menschen erledigen Bankgeschäfte mehr und mehr am Smartphone, dass sie auch zum Bezahlen nutzen. Fintechs werden hier aktiv.
Diese sind auf jeden Fall im Kommen und werden die Branche verändern. Schon jetzt gehören Klarna oder Stripe zu den sogenannten Einhörnern und sind damit zwar noch nicht an der Börse notiert, aber über eine Milliarde Dollar wert.
Umfragen unter Banken zeigen, dass diese ihr Geschäftsmodell durch die jungen Unternehmen bedroht sehen. Sie könnten schon in den nächsten Jahren Teile ihres Geschäfts an die neue Konkurrenz verlieren.
Fintechs sind derzeit beispielsweise bei Zahlungen im Internet aktiver als klassische Banken. Zudem bieten sie vermehrt neue Angebote wie Ratenzahlungen oder Kreditkarten an.
Trend in Richtung mobiles Bezahlen
Dazu kommen „Smartphone-Banken“ wie N26, die schon ganz ohne Filialen auskommen. Die Kundenzahlen bei diesen neuen Banken steigen.
Auch Kredite werden mehr und mehr über Onlineportale vergeben. Viele Start-ups in der Finanzbranche profitierten stark von der Corona-Pandemie.
Klar scheint auf jeden Fall, dass der Trend weiter in Richtung mobiles Bezahlen geht. Darauf müssen sich auch die klassischen Banken einstellen. Zuletzt gab es aber auch eine Konsolidierung in der Finanzbranche, denn einige der jungen Unternehmen sind beispielsweise mit Blick auf
- mögliche Zahlungsausfälle bei Krediten
- die Gefahren von Geldwäsche und
- Hackerangriffen
noch nicht gut aufgestellt. Im schlimmsten Fall kann dies der Profitabilität schaden und sogar zu einer Insolvenz führen. Außerdem gibt es an einigen dieser jungen Unternehmen immer wieder Kritik, beispielsweise bezüglich der Sicherheitsstandards.
Viele Banken haben die Konkurrenz sicher auf dem Schirm und beginnen zum Teil damit, Kooperationen einzugehen. UBS will beispielsweise in Fintechs investieren, während Credit Suisse selbst eine Smartphone-Bank gegründet hat.
Neben diesen jungen Unternehmen sind Google oder Apple zur Konkurrenz für klassische Banken geworden, denn auch diese bieten mittlerweile Zahlungslösungen an. Amazon vermittelt sogar Kredite. Diese Unternehmen sind technologisch und auch mit Blick auf die Kundenbindung teilweise besser aufgestellt als viele Banken.
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Dennoch scheinen viele europäische Banken gut durch die Krise gekommen zu sein. Die EZB hatte zu Beginn der Pandemie durchaus einige Sorgen, wie sich die Banken in der Eurozone in der Krise schlagen werden. Sie riet den Banken in der EU beispielsweise, auf Dividendenzahlungen zu verzichten.
2021 gaben die Banken in der EU viele Kredite aus. Einige Experten hatten befürchten, dass dies ausfallgefährdet sein könnten.
Diese Sorge ist aber nur bei einem sehr geringen Teil der Kredite eingetreten. Ob dies aber so bleibt, ist unklar. Viele Unternehmen erhalten weiter staatliche Hilfen und Kreditausfälle sind weiterhin möglich.
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Banken müssen sich also aus Sicht der EZB aber noch besser für die Zukunft aufstellen. Daher wird ein größeres finanzielles Polster von der Zentralbank gefordert. Banken sollten 2021 14,9 Prozent ihres Eigenkapitals auf die hohe Kante legen. 2022 sollen es 15,1 Prozent sein.
Verstoßen Banken auf Dauer gegen diese Auflagen, so können Geldstrafen oder andere Strafen folgen. Allerdings ist aus wirtschaftlicher Sicht die weiterhin hohe Inflation eine Gefahr für den Bankensektor.
Unternehmen haben dadurch ebenso wie Privatpersonen höhere Ausgaben. Dies kann dazu führen, dass Kredite nicht mehr wie geplant zurückgezahlt werden können.
Auch die Zinswende, die in den USA wohl bald eingeläutet wird, aber in Europa noch etwas auf sich warten lassen könnte, beschäftigt die Banken. Steigen die Zinsen wieder, müssten Banken ihren Kunden für Spareinlagen auch wieder Zinsen auszahlen.
Auf der anderen Seite haben Banken aber in den letzten Jahren viele Kredite zu niedrigen Zinsen vergeben, an die Banken und Kreditnehmer noch einige Jahre gebunden sind. Diese Situation könnte kurzfristig zu Problemen führen.
Digitalisierung und auch der Klimawandel sind zwei weitere große Themen für die Bankenbranche. Die EZB hat zuletzt das Thema Klimawandel stärker in den Fokus gerückt und betrachtet Nachhaltigkeit bei Banken genauer. Im Juli 2022 sollen erstmals Ergebnisse eines Klimastresstests für europäische Banken veröffentlicht werden.
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Anleger sollten prüfen, ob ihr Broker einen passenden ETF aus der Finanzbranche im Angebot hat. Ist dies nicht der Fall, müssen sich Anleger nach einem anderen ETF oder einem anderen Broker umschauen.
Zudem ist es sinnvoll, sich über den Bankensektor zu informieren und dann zu entscheiden, ob eine solche Anlage grundsätzlich überhaupt infrage kommt. Sicher steht die Branche vor einigen Herausforderungen, doch insbesondere große Banken sind weiter sehr gut aufgestellt.
Danach gilt es zu entscheiden, ob ein ETF gewählt wird, der sich ausschließlich auf Banken fokussierte oder ein ETF mit Banken und anderen Finanzdienstleisten. Zudem besteht die Wahl zwischen ETFs auf den US-Bankensektor und den europäischen Bankensektor.
Die ETFs aus der Branche unterscheiden sich auch hinsichtlich Größe oder Replikationsmethode. Auch hier müssen Anleger prüfen, welcher ETF am besten zu ihren Vorstellungen und Strategien passt.
Fazit: Interessantes Investment Banken ETF
Laut der EZB sind europäische Banken vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Die Herausforderung für die Zukunft sind aber groß und reichen von Digitalisierung bis Klimawandel.
Dennoch kann eine Anlage in einen Banken ETF sinnvoll sein. Branchen-ETFs haben ohnehin den Vorteil, dass Anleger nicht jede einzelne Aktie in einem Index einzeln kaufen müssen.
Die beiden bekanntesten Banken ETFs stammen von iShares und Lyxor und beziehen sich insbesondere auf den europäischen Bankensektor. Der größte Unterschied zwischen beiden ETFs besteht in der Replikationsmethode.
Daneben können Anleger einen ETF auf den US-Bankensektor wählen oder sich für einen ETF entscheiden, der auch andere Finanzinstitute mit einbezieht. Die Entscheidung für oder gegen einen ETF kann daher je nach Anlagestrategie unterschiedlich ausfallen.
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