Exchange Traded Commodities – Die ETFs der Rohstoffbranche?

ETCs: Definieren und Abgrenzen ist nicht so schwer, wie es den Anschein hat

In der Welt der Exchange Traded Products, kurz ETPs, sorgen die vielen Abkürzungen immer wieder für Verwirrung. Hierzu zählen auch die ETCs. Die Abgrenzung zu den ETF Rohstoffen fällt oftmals schwer. In folgendem Ratgeber soll hierbei ein wenig geholfen werden, indem die Unterschiede hervorgehoben werden.

Die wichtigsten Fakten zum Thema „Exchange Traded Commodities“ im Überblick:

  • Commodities sind Rohstoffe.
  • Es gibt ETCs und ETF Rohstoffe.
  • Bei ETCs handelt es sich um Schuldverschreibungen.
  • ETCs sind im Insolvenzfall nicht geschützt.
  • Bei ETCs dreht es sich nur um den Basiswert der Rohstoffe.
  • Rohstoffe können pflanzlich, tierisch, Edelmetalle oder Industriemetalle sein.
Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken

Was sind Commodities?

Bei dem englischen Begriff Commodities handelt es sich um Rohstoffe. Zu Rohstoffen zählen pflanzliche Produkte wie Getreide, Weizen und Kaffee oder auch tierische Produkte, wie Live Cattle, welches mit Lebendvieh übersetzt werden kann und die natürlichen Energieressourcen, wie Öl und Erdgas. Im Grunde gibt es auf der Welt kein Gut, mit dem kein Handel betrieben werden kann. Rohstoffe zeichnen sich dadurch aus, dass sie noch weiterer Produktionsprozesse bedürfen ehe sie vom Endverbraucher genutzt werden können. Zudem sind sie natürlichen Ursprungs und werden in ihrer ursprünglichen Form weiterverkauft. So werden Rohstoffe zumindest auf dem Kapitalmarkt verstanden.

Der Handel mit oder auf Rohstoffe steht allerdings seit Jahren in der Kritik. Gerade in Bezug auf die Rohstoffe Getreide und Weizen, welche weltweit als Nahrungsgrundlage von Millionen Menschen gelten stehen dabei unter besonderer Beobachtung. Den Spekulanten wird vorgeworfen Preise zum Teil künstlich hoch zu halten. Gerade in Zeiten von Dürre und Überschwemmungen kann dies katastrophale Folgen haben. Auch wenn Hungersnöte nicht allein durch Spekulationen ausgelöst werden, ist der Handel mit und auf diese Rohstoffe doch eher fragwürdig. Aufgrund des öffentlichen Drucks hat die Commerzbank im Jahr 2012 das Geschäft mit Nahrungsmitteln aufgegeben. Die Deutsche Bank hat dieses Geschäft bislang noch nicht aufgegeben und verteidigt es bislang mit Inbrunst.

Fraglich sind auch Spekulationen auf sogenannte Live Cattles, also Lebendvieh. Wie ethisch korrekt ist es über das Leben von Tieren einen Index zu verhängen? Beginnt man mit derartigen Fragen müssen viele Aspekte näher beleuchtet werden. Hier sei das Stichwort „Blut-Diamanten“ gegeben, welche unter lebensgefährlichen Bedingungen und Zwangsarbeit in Minen mühevoll geschürft werden müssen. Auch wenn der Ausspruch „Wertpapierhandel ist ein schmutziges Geschäft“ nicht pauschal auf die Finanzbranche zutrifft, so gibt es doch immer wieder Bereiche, in denen es immer schmutziger wird.

Bei Commodities handelt es sich um die englische Bezeichnung für Rohstoffe. Damit sind all jene Produkte gemeint, welche natürlichen Ursprungs sind und noch einem weiteren Verarbeitungsprozess bedürfen, ehe sie vom Endverbraucher genutzt werden können. Der Handel mit Commodities steht bereits seit Jahren in der Kritik.

Was sind Exchange Traded Commodities?

Exchange Traded Commodities sind eine Untergruppe der ETPs, der Exchange Trade Products. Hierbei handelt es sich nicht um die börsennotierten Indexfonds , sondern um eine Sonderform von Zertifikaten. Die Exchange Trade Commodities können sich auf die bereits erwähnten pflanzlichen und tierischen Rohstoffe beziehen, aber auch auf Edelmetalle, wie Gold und Silber oder Industriemetalle, wie Aluminium oder Kupfer. Dass der Kupferpreis in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, lässt sich auch an den organisierten Kupfer-Diebstählen sehen, die inzwischen Weltweit gehäuft vorkommen.

Das besondere bei den ETCs ist, dass kein Rohstoff anteilig erworben wird. Der Anleger ist beim Handel mit ETC Live Cattles also niemals Besitzer einer Kuh, eines Schweins oder eines Huhns, sondern es geht hier rein um den Basiswert. Der Anleger erwirbt also ein Zertifikat zu einem bestimmten Basiswert. Nun kommt es darauf an, ob der Investor „short“ oder „long“ gehen will. Geht er „short“ spekuliert er darauf, dass der Wert pro Vieh im Zeitverlauf sinken wird. Geht er „long“ vermutet er, dass der Kurs, also der Wert pro Vieh, steigen wird. Verhält sich der Kurs im Sinne des Investors bezieht dieser Gewinne. Andernfalls können Verluste eingefahren werden.

Was ist der Unterschied zwischen ETFs und ETCs?

Bei Exchange Traded Commodities handelt es sich um eine Sonderform von Zertifikaten auf bestimmte Rohstoffe. Dabei kann der Investor sowohl bei Kursanstieg, als auch bei Kurssenkungen Gewinne einfahren, je nachdem ob er mit seinem Zertifikat short oder long gegangen ist.

Wie oben bereits erwähnt zählen ETCs nicht zum Sondervermögen, sondern werden als Schuldverschreibungen gewertet. Dadurch unterliegen sie auch nicht den Regelungen zur Einlagensicherung. Dies steht im Gegensatz zu den ETFs im eigentlichen Sinn. ETFs, ETCs und ETNs zählen zu den ETPs. Was ETP, ETF und ETN genau sind, können sie den einzelnen Ratgebern entnehmen. Im groben unterscheiden sich ETFs von ETCs und ETNs, da erstere eine UCITS-Konformität aufweisen muss und letztere nicht.

Zudem handelt es sich bei ETFs um Indexfonds, während ETC und ETN, wie bereits erwähnt eine Sonderform der Zertifikate bilden. Sollte es zu einem Insolvenzfall des Emittenten kommen, haben die Besitzer von ETCs keinen Anspruch auf Erstattung. Die Bezeichnung ETF und ETC wird oftmals synonym benutzt. Dies führt leider zu Verwirrungen. Dies kann zur Verwirrungen führen. Bei ETF Rohstoffen handelt es sich nämlich um Indexfonds, die mit der jeweiligen Rohstoffbranche direkt oder indirekt zusammenhängen, während ETCs den Basiswert des erwählten Rohstoffes abbilden.

ETCs und ETFs unterscheiden sich in ihrer Rechtsform. ETCs zählen zu den Schuldverschreibungen. Dadurch sind die Einlagen im Fall einer Insolvenz nicht geschützt, welches bei ETFs durch die Einlagensicherung der Fall wäre.Somit kann sich hinter der Bezeichnung ETF sowohl ein ETC, als auch ein wirklicher ETF verbergen. Wie in der obigen Abbildung ersichtlich wird, tragen auch die Produktnamen beide Bezeichnungen. Es ist der Chart-Verlauf des ETC Platin von April 2010 bis September 2015 abgebildet. Auch hier findet sich immer wieder die Bezeichnung ETF.

Jetzt zu flatex Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken

Fazit: Genauso lukrativ wie ETFs, bei höherem Risiko

Gerade wenn man sich mit den Commodities beschäftigt, wird klar, wie stark der Börsenhandel und die Realität voneinander abhängen. Kupferdiebstähle aufgrund von hohen Kupferkursen, hohe Kurse auf Nahrungsmittel aufgrund von Ernteausfällen und den damit verbundenen Hungersnöten. Selten können diese Welten so stark miteinander in Verbindung gebracht werden, wie bei den Rohstoffen.

Möchte man aus dem Handel mit Commodities profitieren, bietet die Welt der Exchange Traded Products zwei Möglichkeiten. Die Variante der ETF Rohstoffe wird in einem anderen Ratgeber näher erläutert. Bei den ETCs wird nur auf die Wertentwicklung eines Rohstoffes spekuliert. Hierbei können sowohl bei Kursanstieg, als auch bei Kurssenkungen Gewinne eingefahren werden. Sollte der Emittent insolvent gehen, ist das Vermögen des Investors nicht geschützt, da es sich bei ETCs um Schuldverschreibungen handelt und nicht um Sondervermögen, wie bei den ETFs. Lukrativ sind beide Formen des Rohstoff-Geschäfts.Teasergrafik_Content_Sparplan_v1