Exchange traded Notes – Das Zeichnet ETNs aus und so grenzen sie sich von ETFs und ETCs ab!

Bei Schuldverschreibungen auf eine Minimales-Risiko-Politik setzen

Bei Exchange Traded Notes handelt es sich um Schuldverschreibungen. Diese werden ebenso wie ETFs und ETCs rund um die Uhr an der Börse gehandelt. Inwiefern sich die ETNs von den ETCs und ETFs unterscheiden, erfahren Sie in folgendem Ratgeber von ETFs.de!

Die wichtigsten Fakten zum Thema „Exchange Traded Notes“ im Überblick:

  • ETFs sind börsennotierte Indexfonds.
  • ETCs sind Schuldverschreibungen im Rohstoffhandel.
  • ETNs sind alle Schuldverschreibungen, die nicht dem Rohstoffhandel zugerechnet werden können.
  • ETNs gibt es besichert und unbesichert.
  • ETNs können UCITS geeignet sein.
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Die Abgrenzung zwischen ETN, ETC und ETF

Der allgemeine Sammelbegriff für diese Art von passiven Investitionen ist Exchange Traded Products, kurz ETP. Diese lassen sich unterteilen in ETF, ETC und ETN. ETF steht für Exchange Trades Funds. Im Deutschen kann man auch börsennotierte Indexfonds dazu sagen. Genauer wird diese Form der ETPs in dem Ratgeber ETF Fonds behandelt. Bei ETCs geht es in erster Linie um die Entwicklung des Basiswertes von Rohstoffen, welche im Englischen als Commodities bezeichnet werden. Dieses Thema wird in den Ratgebern Exchange Traded Commodities und ETF Rohstoffe ausführlich behandelt.

Wie die obere Abbildung zeigt, sind die ETCs und ETNs im Gegensatz zu den ETFs nicht UCITS-konform. Bei der UCITS-Richtlinie handelt es sich um eine allgemein in Europa geltende Regelung, die bereits im Jahr 1987 ins Leben gerufen wurde. Hiernach müssen ETFs erst durch die zuständige Regulierungsbehörde, in Deutschland ist das die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, genehmigt werden und unterliegen dann auch weiterhin einer permanenten Überwachung.

ETNs sind zwar nicht UCITS-konform, sind aber UCITS geeignet. Mit der Genehmigung durch die Regulierungsbehörde geht nämlich auch die Verpflichtung zur Einlagensicherung einher. So gelten ETFs als Sondervermögen und werden von den Emittenten durch eine Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Kunde vor dem Insolvenzfall des Emittenten geschützt. Dies ist bei ETCs und ETNs zunächst nicht der Fall, da es sich hierbei um Schuldverschreibungen handelt, die in einem Insolvenzfall nachrangig behandelt werden. Die meisten Emittenten bieten jedoch die Möglichkeit von gesicherten Schuldverschreibungen an. Somit sind die Anleger auch im Insolvenzfall geschützt.

Der ETP setzt sich aus ETC, ETF und ETN zusammen. Diese können rein rechtlich anhand ihrer UCITS-Konformität unterschieden werden. Während ETFs UCITS-konform sein müssen, sind ETNs durchaus UCITS geeignet und können durch von den Emittenten zusätzlich gesichert werden. So haben die Investoren auch im Fall von Insolvenz des Emittenten ihr Vermögen abgesichert.

Was sind Schuldverschreibungen?

Das Wirtschafts-Lexikon vom dtv-Verlag definiert Schuldverschreibungen folgendermaßen: „Vom Aussteller einer Schuldverschreibung wird – verbrieft durch eine Urkunde – eine Leistung versprochen. Diese Leistung besteht in der Regel aus einem Geldbetrag und einer laufenden Verzinsung.“ (Wirtschafts-Lexikon; 3. Auflage, Beck-Wirtschaftsberater im dtv-Verlag).

Generell werden Schuldverschreibungen oder auch Anleihen genannt, nicht nur von Institutionen und Unternehmen ausgegeben, sondern auch aus öffentlicher Hand. Hier dürfte der Begriff Staatsanleihen bekannt sein. Eine detailliertere Erläuterung zu diesem Thema können sie in dem Ratgeber „ETF Anleihen“ nachlesen. Schuldverschreibungen lassen sich in vier Kategorien aufteilen, die

  • Teilschuldverschreibungen,
  • Wandelschuldverschreibungen,
  • Gewinnschuldverschreibungen und
  • Inhaberschuldverschreibungen.

Als Teilschuldverschreibung werden die einzelnen Stücke einer Anleihe bezeichnet. Immerhin wird mit jedem Stück ein Gläubigerrecht an einem anderen Teil der Anleihe bescheinigt. Wandelschuldverschreibungen beschreiben hingegen die Schuldverschreibungen im Umgang mit Aktien. Hier wird ein Umtausch- und Bezugsrecht gegenüber dem Inhaber ausgesprochen. Diese können jederzeit gekauft und verkauft werden und damit auch die Schuldverschreibung.

Bei Gewinnschuldverschreibungen werden neben dem versprochenen Geldbetrag und den zugesprochenen Zinsen auch noch weitere Zahlungen versprochen. Dabei handelt es sich auch oft um Gewinnbeteiligungen. Daher der Begriff „Gewinn“-Schuldverschreibungen. Bei den ETNs handelt es sich hingegen um Inhaberschuldverschreibungen. Diese sind nur auf den Inhaber ausgeschrieben und können daher nicht direkt an andere Marktteilnehmer verkauft werden, sondern müssen den Weg über den Emittenten gehen. Trotzdem ist über die Börsen jederzeit die Möglichkeit eines An- und Verkaufs bei ETNs gegeben.

Die Schuldverschreibungen lassen sich in Teilschuldverschreibungen, Wandelschuldverschreibungen, Gewinnschuldverschreibungen und Inhaberschuldverschreibungen unterteilen. Dabei haben alle Schuldverschreibungen das Leistungsversprechen des Ausstellers an den Anleger gemeinsam. Bei ETNs handelt es sich um Inhaberschuldverschreibungen.

Was zeichnet die ETNs aus?

Bei ETNs handelt es sich also um Inhaberschuldverschreibungen, die UCITS geeignet sind, also auch für den Insolvenzfall abgesichert werden können. In Deutschland ist diese Form der Schuldverschreibung seit 2009 handelbar. In den USA gab es den ersten Handel bereits im Jahr 2006. Doch was genau unterscheidet die ETNs nun von den ETCs? ETCs beziehen sich nur auf Rohstoffe, welches bereits anhand der Bezeichnung Exchange Traded Commodities deutlich wird. Commodities bedeutet nichts anderes als Rohstoffe. Rohstoffe können auch als ETFs geführt werden. Dann werden sie als ETF Rohstoffe bezeichnet.

ETN ist die Abkürzung für Exchange Traded Notes. ETNs basieren auf Referenzindizes außerhalb des Rohstoffsektors, wie zum Beispiel auf Währungen, Volatilitätsindizes, Strategie-Indizes oder Benchmarks für Kohlendioxidemission. Hier sind auch Strukturen möglich, die bei ETFs nicht erlaubt sind. Gerade das macht bei ETNs den Reiz aus, bringt aber den bereits erwähnten Nachteil mit sich, dass die ETNs damit nicht mehr der Einlagensicherung unterliegen.­­

Die ETNs sind Schuldverschreibungen, die es in besicherter und unbesicherter Form gibt. Sie spiegeln Marktindikatoren wieder, die im ETF-Handel nicht erlaubt sind. Dabei handelt es sich nicht um Rohstoffe, welche durch die ETCs abgedeckt werden.Aufgrund der Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008 sind die Anleger allerdings noch in Hab-Acht-Stellung und ein wenig verhalten gegenüber ungesicherten Anlageprodukten. Hier haben viele Emittenten Abhilfe geschaffen indem sie die ETNs zusätzlich absichern. Daher wird an den Börsenplätzen auch immer zwischen besicherten und unbesicherten ETNs unterschieden.

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Fazit: Das Risiko bestimmt der Emittent

Exchange Traded Notes zählen zu den Exchange Traded Products. Sie bringen den Vorteil mit sich, dass sie auch Marktindikatoren abbilden können, die bei den regulierten ETFs nicht erlaubt sind. Im Gegensatz zu ETFs zählen sie allerdings nicht zum Sondervermögen. Genau wie die ETCs werden sie als Schuldverschreibungen gewertet und sind dadurch im Insolvenzfall nachrangig zu behandeln.

Aufgrund anhaltender Skepsis haben die Emittenten hier bereits reagiert und bieten ETNs, wie ETCs inzwischen auch besichert und unbesichert an. Dadurch wird das Risiko bei besicherten Schuldverschreibungen verringert, da der Investor auch im Insolvenzfall sein Anlagevermögen erstattet bekommt. Die ETNs unterscheiden sich insofern von den ETCs, als dass sie all diejenigen Anlageprodukte abdecken, die nicht zu den ETCs gezählt werden können.Teasergrafik_Content_Sparplan_v1