ETF physisch oder synthetisch – Alle Vorteile, Nachteile und Unterschiede verständlich erklärt!

Synthetische ETFs aufgrund Kontrahentenrisiko weniger beliebt

ETFs erfreuen sich im Allgemeinen großer Beliebtheit, da sie es dem Anleger ermöglichen, von den Kursbewegungen der größten Aktienindizes der Welt zu profitieren, ohne dafür hohe Gebühren entrichten zu müssen. Während sich die meisten Anleger dabei darüber einig sind, dass es sich bei ETFs um attraktive Finanzprodukte handelt, scheiden sich die Geister, wenn es um die Frage nach der Wiedergabemethofe geht: Während einige dabei synthetische ETFs bevorzugen, schwören andere wiederum auf physische ETFs. Wo liegen Unterschiede und Gemeinsamkeiten und welche ist tatsächlich die bessere Methode? Diesen und anderen Fragen gehen wir hier auf den Grund!

Zum Testsieger Freedom24 Investitionen in Wertpapiere und andere Finanzinstrumente beinhalten immer das Risiko eines Kapitalverlusts

ETF physisch oder synthetisch: Fakten im Überblick

  • Bei der physischen Replikation wird die originale Zusammensetzung des Index tatsächlich erworben
  • Die synthetische Replikation geht hingegen über ein Tauschgeschäft vonstatten
  • Bei synthetischen ETF spielt das Kontrahentenrisiko eine wichtige Rolle
  • Dafür ermöglicht die synthetische Replikation es dem Anleger, von einer größeren Auswahl an Indizes zu profitieren

Welche Faktoren spielen bei der Anbieterwahl eine Rolle?

Obwohl man nicht behaupten kann, ETF sei ETF, spielt die Frage nach der Replikation beim eigentlichen ETF-Handel eher eine untergeordnete Rolle. Stattdessen sollten insbesondere unerfahrene Anleger in erster Linie sicherstellen, dass sie sich für einen kundenfreundlichen und vertrauenswürdigen Anbieter entscheiden, bei welchem Sie dem Handel von ETFs nachgehen können. Aus diesem Grund gibt es drei wichtige Bereiche, in denen der Anbieter überzeugen muss.

1. Sicherheit

Am wichtigsten ist bei der Geldanlage die Sicherheit. Stellen Sie deshalb bereits im Vorfeld sicher, dass Sie Ihr schwer verdientes Geld nur zuverlässigen und seriösen Anbietern anvertrauen. Das tun sie am besten, indem sie zunächst großen Wert auf eine verlässliche Regulierung legen, die bestenfalls durch eine bekannte Institution wie die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erfolgen sollte. Auch die Einlagensicherung spielt in Bezug auf die Sicherheit eine wichtige Rolle, obwohl sie für reine ETF-Händler eher irrelevant ist. Trotzdem ist eine gesetzliche wie auch eine freiwillige Einlagensicherung beim Kunden in der Regel gern gesehen, während frei zugängige Preis- und Leistungsverzeichnisse einem sicheren Umgang mit dem Kunden abrunden, indem sie ein hohes Maß an Transparenz versprechen.

2. Angebot

Insbesondere beim ETF-Handel ist ein umfangreiches Angebot von größter Bedeutung: Da sich die verschiedenen ETFs in weiten Teilen voneinander unterscheiden und sich somit einige eher zur langfristigen und andere eher zur kurzfristigen Kapitalanlage eignen, ist es wichtig, auf ein umfangreiches Angebot besonderen Wert zu legen. So stellen Anleger sicher, dass sie ETFs nach ihrer individuellen Handelsstrategie handeln können.

3. Service

Bei Fragen und Problemen möchte man auch als erfahrener ETF Händler nicht im Regen stehen gelassen werden. Deshalb sollten Anleger großen Wert auf ein umfangreiches Serviceangebot legen, das sich bestenfalls aus einem kundenfreundlichen und gut erreichbaren Support sowie aus verschiedenen Tools und wertvollen Informationen zusammensetzen sollte, von denen Kunden des Unternehmens profitieren können. Obwohl bereits unser Education-Bereich zahlreiche hilfreiche Informationen mitbringt, schadet es nicht, sich als Anleger auch noch einmal beim Partnerunternehmen zu informieren.

Bereits bevor Kunden darüber nachdenken, ob sie Ihren ETF physisch oder synthetisch handeln möchten, sollten Sie sich bei ihrem persönlichen ETF Broker Vergleich auf andere Faktoren verlassen. Die Sicherheit, die durch Regulierung, Einlagensicherung und Transparenz gewährleistet wird, spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie ein umfangreiches ETF-Angebot und ein attraktiver Service-Bereich, der sich aus einem kompetenten und deutschsprachigen Support und hilfreichen Tools zusammensetzen sollte.

ETF physisch oder synthetisch handeln? Das sind die Unterschiede

Zunächst war es lange üblich, ETFs physisch nachzubilden. Dabei wird die originale Zusammensetzung von Wertpapieren, die den entsprechenden Index bilden, tatsächlich erworben. Dabei werden mit einem ETF Investitionen in sämtliche Wertpapiere getätigt, die zu einem Index wie dem DAX gehören. Während dies jedoch beim DAX, der sich aus nur 30 Aktienemittenten zusammensetzt, noch reibungslos funktioniert, stößt die physische Nachbildung bei Indizes mit einer wesentlich größeren Anzahl an Einzeltiteln an ihre Grenzen. Um jedoch trotzdem auch bei besonders großen Indizes wie dem MSCI World mit 1.600 Einzeltiteln eine zuverlässige Wiedergabe zu gewährleisten, kommt das sogenannte „Sampling“ zum Einsatz. Beim Sampling werden ausschließlich die wichtigsten Titel aus dem Index erworben, welche den großen Einfluss auf die gesamte Performance ausüben. Dementsprechend entstehen beim Handel von physischen ETFs nur geringe Transaktionskosten, während jedoch insbesondere bei großen Titel die Transparenz leidet.

Besonders breite Indizes stellen hingegen für die synthetische Nachbildung von ETFs keine Probleme dar: Bei dieser Art der Indexnachbildung erfolgt ein Tauschgeschäft, der auf Basis des Wertpapierkorbs erfolgt. In diesem Wertpapierkorb können bei der synthetischen Variante jedoch auch vom Index abweichende Papiere enthalten sein, was ebenfalls keine besonders hohe Transparenz verspricht. Beim physischen ETF wird dabei die Wertentwicklung des abzubildenden Index gegen ein Entgelt vom Swap-Kontrahenten geliefert, was wiederum mit einem hohen Risiko einhergeht, sofern der Swap-Kontrahent eines Tages zahlungsunfähig wird. Um dies zu verhindern wurden jedoch bereits umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen unternommen, welche den Handel synthetischer ETFs so sicher wie möglich gestalten sollen.

Ob man seinen ETF physisch oder synthetisch handeln möchte, muss man als Anleger stets selbst entscheiden – allerdings muss man dabei festhalten, dass beide Varianten Nachteile mitbringen. Während bei der physischen Nachbildung die zugrunde liegenden Wertpapiere tatsächlich erworben werden, geht der Handel von physischen ETFs über ein Tauschgeschäft vonstatten. Während dabei der physische Handel eher auf kleinere Indizes mit nur wenigen Einzeltiteln ausgelegt ist, können synthetische ETFs auch in Form von breiten Indizes zu detailgetreuen Kursen gehandelt werden. Während jedoch beim Sampling, das beim physischen ETF-Handel erfolgt, nur eine Auswahl der wichtigsten Wertpapiere eines ETFs gehandelt wird, können sich im Wertpapierkorb bei der synthetischen Nachbildung auch vom Index abweichende Wertpapiere befinden.

Was sind die Vor- und Nachteile von ETFs im Allgemeinen?

ETFs erfreuen sich nicht ohne Grund einer besonders großen Beliebtheit: Sie zeichnen sich durch eine Reihe attraktiver Vorteile aus, von denen der Anleger profitieren kann, während die Nachteile nur sehr gering ausfallen. So gehört beispielsweise das attraktive Gebührenmodell zu den Vorteilen von ETFs: Der Handel von ETFs ist nämlich bereits zu geringen Gebühren möglich, die meist als Mischkalkulation aus einem Fixbetrag und einem prozentualen Anteil am Kaufvolumen berechnet wird. Ein weiterer Vorteil ist die Tatsache, dass ETFs zum Sondervermögen des Kreditinstitutes gehören und somit im Falle einer Insolvenz des Unternehmens nicht angerührt werden dürfen. Risiken beschränken sich dabei lediglich auf die üblichen Verluste, die beim Investieren in Wertpapiere ohnehin einkalkuliert werden müssen. Nimmt der Anleger darüber hinaus jedoch keinen Kostenvergleich vor, kann es schnell passieren, dass er sowohl beim Handel als auch bei der Kapitalanlage in ETF Sparpläne mehr bezahlt, als er eigentlich muss.

ETFs zeichnen sich in der Regel durch sehr wenige und besonders niedrige Gebühren aus, die beim Handel an das Kreditinstitut entrichtet werden müssen. Darüber hinaus gehören sie zum Sondervermögen und können demnach im Falle einer Insolvenz des Unternehmens nicht von Gläubigern in Anspruch genommen werden. Die Nachteile von ETFs halten sich indes stark in Grenzen: Neben den üblichen Verlusten, die mit dem Investment in Wertpapiere einhergehen können, gehören lediglich zu hohe Kosten, die mit einem unzureichenden Kostenvergleich einhergehen können, zu den größten Nachteilen von ETFs.

Zum Testsieger Freedom24 Investitionen in Wertpapiere und andere Finanzinstrumente beinhalten immer das Risiko eines Kapitalverlusts

Fazit: ETF physisch oder synthetisch handeln – eine Glaubensfrage

Abschließend können wir festhalten, dass es für die meisten Anleger eine Glaubensfrage darstellt, ob sie in physische oder in synthetische ETFs investieren sollten. Jede der beiden Optionen bringt Vorteile wie auch Nachteile mit, weshalb die Unterschiede im Allgemeinen nicht sonderlich groß ausfallen. Empfehlenswert für Anleger, die in kleinere Indizes investieren möchten, ist indes die physische Wiedergabe, während sich die synthetische Wiedergabe besonders für den Handel von breiten Indizes eignet. Abgesehen davon gilt es jedoch in erster Linie, sich auf den Anbietervergleich zu konzentrieren und dabei großen Wert auf Sicherheit, Service und das Angebot des Favoriten zu legen.Teasergrafik_Content_Sparplan_v1