Vegan ETF: Branche mit guten Zukunftsperspektiven und Wachstumschancen

Immer mehr Menschen leben vegetarisch oder vegan und verfolgen eine nachhaltige Lebensweise. Dies möchten sie auch bei ihren finanziellen Anlagen umsetzen. Ebenso wie in den letzten Jahren immer mehr vegane Lebensmittel auf den Markt kamen, nimmt auch die Zahl der nachhaltigen Anlagen zu.

Nachhaltige ETFs oder Vegan ETFs sind daher ein Weg, um auch bei Anlagen nachhaltig vorzugehen. Vegan ETFs beziehen sich oft auf die Lebensmittelbranche, einige beziehen aber auch Mode oder andere Branchen mit ein.

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Nachhaltige Unternehmen unterstützen

Mit Vegan ETFs unterstützen Anleger die vegane Lebensweise und Unternehmen, die sich zum Ziel gesetzt haben

  • die Umwelt
  • das Klima und
  • Tiere

zu schützen. Eine wichtige Voraussetzung für Anlagen in vegane ETFs ist, sich mit dem Veganismus-Markt vertraut zu machen und die wichtigsten Unternehmen der Branche zu kennen. Zudem sollten sich Anleger mit den Wachstumschancen und Prognosen für die Zukunft vertraut machen.

Da viele Aspekte in Politik und Gesellschaft mehr und mehr in Richtung Klima- und Umweltschutz gehen, kann davon ausgegangen werden, dass auch der Veganismus-Markt weiter wächst. Beispielsweise werden wohl weitere Unternehmen vegane Lebensmittel oder Kosmetik auf dem Markt bringen.

Dies macht den Markt auch für Anleger interessant. Mittlerweile gibt es einige Vegan ETFs wie den US Vegan Climate ETF. Dies können mittlerweile bei einigen Brokern gehandelt werden, manchmal auch in Form eines ETF-Sparplans.

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Bilderquelle: Foxys Forest Manufacture/ shutterstock.com

ETFs auf Unternehmen aus der veganen Industrie

Die für diese Anlagen infrage kommenden ETFs beziehen sich auf die vegane Wirtschaft und haben einen Bezug zu Themen wie Umweltschutz und Klimakrise. Unternehmen, die vegane Kosmetik herstellen, verzichten beispielsweise auf Tierversuche und tierische Inhaltsstoffe.

Da immer mehr Menschen umwelt- und tierfreundlich leben wollen, hat dies insbesondere Veränderungen für die Lebensmittelindustrie zur Folge, betrifft aber mehr und mehr auch andere Industriezweige.

Ein besonders bekannter Vegan ETF ist der US Vegan Climate ETF aus den USA. Hier liegt der Fokus neben Veganismus auch auf dem Klimaschutz. Der ETF wurde 2020 eingeführt und hat sich seitdem gut entwickelt.

Der Deka Global Climate Change ETF bezieht sich größtenteils auf Themen rund um den Klimawandel und ist ein ETF aus Deutschland. Seit 2019 wuchs der ETF um 50 Prozent. Der Lyxor MSCI Global Climate Change aus Luxemburg gehört zu den neueren veganen ETFs.

Weitere Anbieter wie

  • Amundi
  • iShares
  • UBS oder
  • Franklin

bieten nachhaltige ETFs mit dem Fokus auf Umwelt und Klima an. Der iShares Vegan ETF kann daher ebenfalls interessant sein.

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Thesaurierende oder ausschüttende Vegan ETFs?

Sind bei Vegan ETFs thesaurierende oder ausschüttende Fonds vorteilhafter? Bei veganen ETFs kann es der Fall sein, dass ein ausschüttender Fonds besser performt. Daher sollten Anleger gut prüfen, ob der ETF ihrer Wahl thesaurierend oder ausschüttend ist und dabei die Performance des ETFs im Blick behalten.

Bei ausschüttenden ETFs sind höhere monatliche Renditen denkbar. Viele Unternehmen aus der Branche schütten hohe Dividenden aus, die auch bei ETFs an die Anleger ausgezahlt werden. Hier ist allerdings unklar, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird, da sowohl der Markt wie auch die ETFs noch recht jung sind.

Allerdings sind es nicht immer die Marktführer der Branche, die die größten Gewinne erzielen. Thesaurierende Fonds investieren Ausschüttungen direkt wieder, um weitere Aktien der Unternehmen, in die der Fonds investiert, zu kaufen. Dies kann bei veganen ETFs eine Strategie sein, die unter Umständen nicht effektiv ist.

us vegan climate etf
Bilderquelle: Robert Kneschke/ shutterstock.com

In welche Unternehmen investiert der ETF?

Auch in welche Unternehmen ein veganer ETF investiert, ist sehr unterschiedlich und sollte daher von Anlegern gut geprüft werden. Bisher gibt es kaum große Unternehmen, die schon lange Erfolge auf dem Markt vorweisen können. Daher ist ein Vegan ETF unter Umständen sinnvoller, als in einzelne Aktien aus der Brachen zu investieren.

Viele Unternehmen wagen gerade erst die ersten Schritte am Markt und investieren ihr Kapital noch in Wachstum. Daher kann es für Anleger sinnvoller sein, gleich in einen ganzen Markt mit guten Wachstumschancen zu investieren.

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Markt für vegane Lebensmittel wächst seit Jahren

Laut Statista.de wuchs die Bedeutung des Marktes für vegetarische und vegane Lebensmittel 2019 besonders stark. Damals wurden in Deutschland mit diesen Lebensmitteln etwa 1,22 Milliarden Euro umgesetzt. Zwei Jahre zuvor waren es nur 736 Millionen Euro.

Nicht nur Veganer und Vegetarier kaufen diese Produkte, sondern auch immer mehr „Fleischesser“, die gelegentlich zu Fleischalternativen greifen. Laut Statista.de ernähren sich etwa drei bis fünf Prozent der Menschen in Deutschland vegetarisch und etwa zwei Prozent vegan. Beide Gruppen wuchsen in den letzten Jahren.

Im Sommer 2018 wurden über 21.000 Tonnen Fleischersatzprodukte verkauft. Dies ist im Vergleich zu 2011 ein großer Anstieg. Besonders beliebt sind Produkte aus

  • Seitan
  • Bulgur
  • Grünkern oder
  • Soja.

Mittlerweile gibt es auch beispielsweise Käse oder Milch in veganen Alternativen. Zuletzt wurden Fischalternativen immer beliebter.

Zunehmend kommen auch bekannte Fleisch-Hersteller auf den Markt. Von Marken wie Wiesenhof oder Rügenwalder Mühle sind immer mehr Fleischersatz-Produkte in den Kühltheken der Supermärkte zu finden. War früher die Auswahl noch klein, haben vielen Supermärkte heute ganze Regale voller vegetarischer und veganer Alternativen.

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Bilderquelle: Rb Media/ shutterstock.com

Vor- und Nachteile eines Vegan ETFs

Allerdings sind auch Vegan ETFs mit Vor- und Nachteilen verbunden. Ein Vorteil ist sicher, dass sich diese Fonds auf eine nachhaltige, zukunftsträchtige Branche mit guten Wachstumschancen in den nächsten Jahren beziehen.

In Europa und den USA könnten sich die Produktion und damit auch Gewinne und Umsätze in den nächsten Jahren deutlich steigern. Zudem bekommt die Branche auch vonseiten der Politik und anderer gesellschaftlicher Gruppen Unterstützung.

Auf der anderen Seite ist der Markt aber auch noch recht jung und niemand kann die genaue Entwicklung vorhersagen. Zudem beziehen sich die Wachstumschancen bisher eher auf den Gesamtmarkt und weniger auf einzelne Unternehmen.

Denkbar ist, dass einige Unternehmen sich nicht so gut entwickelt wie bisher gedacht. Dies könnte dann auch bei Vegan ETFs Rückschläge nach sich ziehen. Fahren beispielsweise Unternehmen, die im Portfolio eines ETFs sind, Verluste ein, wirkt sich dies auf den ganzen Fonds aus.

Generell können Vegan ETFs aber dennoch eine gute Investition sein, da viele Fonds auf eine breite Streuung achten und nicht nur Unternehmen aus der Lebensmittelbranche setzen. Die Rentabilität könnte zudem in den nächsten Jahren steigen.

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Entwicklung mit MSCI World vergleichbar

Einige Vegan ETFs weisen derzeit ein ähnliches Wachstum wie der MSCI World auf. Der US Vegan Climate ETF konnte in den letzten Jahren zum Teil sogar eine Rendite von bis zu 60 Prozent erreichen.

Mit Blick auf den Preis sind Vegan etwa genauso teuer wie andere börsengehandelte Fonds. Den genauen Preis zeigt die Gesamtkostenquote TER.

Die vegane Branche könnte in Zukunft einen großen Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten. Noch ist die Branche allerdings vergleichsweise klein und steckt zum Teil noch in den Kinderschuhen. Dies könnte sich aber mittel- bis langfristig wandeln.

Einige großer Unternehmen, beispielsweise aus der Lebensmittelbranche, beteiligen sich bisher noch nicht am Markt, was sich aber ebenfalls ändern könnte und dem Markt nochmals einen Schub geben würde.

vegan etf deutschland
Bilderquelle: Capitano Productions Film/ shutterstock.com

Nachhaltige Food ETFs als Alternative

Neben reinen Vegan ETFs sind auch generell Food ETFs bzw. Ernährungs-ETFs ein Thema. Viele davon basieren auf Unternehmen, die Lebensmittel nachhaltig herstellen und

  • auf das Tierwohl achten
  • kein Palmöl nutzen oder
  • CO2-neutral produzieren.

Da es Lebensmittel schon immer gab, gibt es auch Lebensmittel-ETFs schon lange. Einige investieren beispielsweise in die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie und bilden den STOXX Europe 600 Food & Beverage ab. Daher werden hier unter anderem bekannte Lebensmittelhersteller wie Nestlé, welcher auch im SMI ETF vertreten ist, oder Danone gehandelt. Ein ETF von iShares auf diesen Index ist schon seit 2002 handelbar.

Zu diesen „Klassikern“ unter den Food-ETFs kommen aber immer mehr nachhaltige Ernährungs-ETFs bzw. Vegan Food ETFs hinzu. Dazu gehört beispielsweise der Rize Sustainable Future of Food ETF.

Auch in diesem sind Unternehmen, die vegane Lebensmittel herstellen, enthalten. Dazu kommen beispielsweise Unternehmen die in Bereichen wie

  • nachhaltige Landwirtschaft
  • umweltbewusstes Wassermanagement oder
  • nachhaltige Verpackungen

arbeiten.

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Biodiversität und Vegan-Branche

Auf Biodiversität und Veganismus konzentriert sich der Ossiam Food for Biodiversity UCITS ETF, der erst seit Ende 2020 am Markt ist. In diesem ETF befinden sich Unternehmen aus der Agrar– und Lebensmittelindustrie, die Biodiversität fördern. Teil dieses ETFs sind auch große Unternehmen wie

  • die amerikanische Großhandelskette Costco Wholesale
  • Nestlé oder
  • Starbucks.

Im US Vegan Climate Exchange ETF ist beispielsweise Beyond Meat vertreten, aber auch Apple oder Microsoft, was auf den ersten Blick verwunderlich erscheint. Dies ist letztendlich bislang der einzige „echte“ vegane ETF. Allerdings ist die Branche noch so klein, dass daher auch Unternehmen in den ETF aufgenommen werden, die nicht in erster Linie mit Veganismus in Verbindung gebracht werden.

Alle Unternehmen in diesem Fonds unterliegen den ESG-Kriterien zur Nachhaltigkeit. Die Anwendung von Tierversuchen und die Verwendung tierischer Inhaltsstoffe sind Ausschlusskriterien.

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Bilderquelle: RB Media/ shutterstock.com

Weitere vegane ETFs in Zukunft möglich

Übrigens könnten in Zukunft weitere Vegan ETFs auf den Markt kommen und mehr Unternehmen aus der Branche an die Börsen gehen. Beispielsweise ist das schwedische Unternehmen Oatly, das für seine Hafermilch bekannt ist, im Mai 2021 an die Börse gegangen. Im Herbst 2021 folgte das Unternehmen Veganz aus Deutschland.

Auch einige US-Unternehmen wie die Hain Celestial Group sind mittlerweile an der Börse. Da die Branche weiter wächst, könnten weitere Unternehmen folgen. Bis dahin müssen Anleger aber wohl noch mit ETFs Vorlieb nehmen, in denen nicht nur Unternehmen, die vegane Produkte herstellen, enthalten sind.

Beyond Meat ging im Mai 2019 an die Börse. Das Unternehmen verkauft vegane Fleischersatzprodukte, die echtem Fleisch sehr ähneln. Der Börsengang des Unternehmens wurde damals sehr aufmerksam verfolgt. Das Unternehmen startete mit einem Preis von 25 Dollar für eine Aktie. Der Kurs stieg später teilweise auf 240 Dollar, fiel dann aber nach sechs Monaten auf rund 106 Dollar. Dies war aber im Vergleich zum Einstiegspreis noch immer mehr als viermal so viel.

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Bilderquelle: www.beyondmeat.com

US Vegan Climate ETF

Der US Vegan Climate ETF ist wohl einer der bekanntesten Vegan ETFs und sicher ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn noch nicht alle Unternehmen im Index direkt mit Veganismus in Verbindung stehen. In diesem Fonds sind bisher vor allem US-Unternehmen enthalten.

Die US Vegan Climate ETF Exchange ist übrigens die New York Stock Exchange. Der ETF weist eine TER von 0,60 Prozent auf.

Unternehmen, die sich beispielsweise mit fossilen Brennstoffen beschäftigen oder eine Bedrohung für die Umwelt und Tierwelt darstellen, sind nicht im Fonds. Gleiches gilt für Unternehmen, die beispielsweise

  • mit Tierversuchen arbeiten
  • tierische Produkte anbieten
  • sich in Sport oder Shows mit Tieren engagieren oder
  • an Genversuchen mit Tieren arbeiten.

Tabakunternehmen, Waffenhersteller oder Unternehmen, die gegen die Menschenrechte verstoßen, sind ebenfalls nicht im ETF. Das Ziel hinter dem ETF ist eine gesündere und sauberer Welt.

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Beyond Investing aus Genf

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Bilderquelle: www.beyondinvesting.co

Hinter dem ETF steht mit Beyond Investing ein Unternehmen aus der Schweiz, dass sich ethischen Grundsätzen verpflichtet fühlt. Schon lange verzichtet das Unternehmen auf Investments in Unternehmen, die nicht umweltbewusst arbeiten und schlecht mit Tieren umgehen. Claire Smith, CEO von Beyond Investing, ist selbst Veganerin.

Im ETF sollen Unternehmen vertreten sein, die

  • 60 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen
  • 94 Prozent weniger Abfall produzieren und
  • 80 Prozent weniger Wasser verwenden

als der Durchschnitt der Unternehmen im S&P 500. Dazu hat Beyond Investing schon 2018 selbst den US Vegan Climate Index eingeführt.

Der Index basiert auf dem Solactive US Large Cap Index, der in etwas dem S&P 500 entspricht. Herausgefallen sind alle Unternehmen, die nicht den Vorgaben von Beyond Investing entsprechen.

Die Entwicklung des ETFs lag mit 1,4 Prozent in den ersten Monaten nach der Markteinführung etwas hinter dem S&P 500, der damals ein Plus von zwei Prozent aufwies.

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Fazit: Investment in Markt mit Zukunftsperspektive über Vegan ETFs

Die vegetarische und vegane Lebensweise kommt immer mehr in der Mitte der Gesellschaft an. Daher ist es keine Überraschung, dass es mittlerweile auch vegane Anlagen gibt. Erste Vegan ETFs setzen auf Unternehmen, die in diesem Bereich aktiv sind. Allerdings ist die Branche noch recht klein, daher sind oft auch Unternehmen aus anderen Branchen in den Fonds vertreten.

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Bilderquelle: j.chizhe/ shutterstock.com

Eine Alternative sind nachhaltige ETFs oder Food ETFs, in denen ebenfalls Unternehmen, die beispielsweise vegane Lebensmittel anbieten, vertreten sind. Da die Branche aber weiter wächst und mehr und mehr junge Unternehmen aus der Branche auf den Markt kommen, könnten bald auch neue ETFs hinzukommen. Aber auch das CO2 Zertifikate kaufen kann sich zukünftig richtig lohnen.

Bilderquelle:

  • shutterstock.com
  • www.beyondmeat.com
  • www.beyondinvesting.co